Lichtschalter anschließen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Lichtschalter anschließen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Ob eine Lampe immer zuverlässig funktioniert, hängt davon ab, wie sauber der Lichtschalter angeschlossen wird. Wer keine Profi-Erfahrung in der Elektroinstallation hat, sollte beim Schalter-Kauf aufpassen und die Sicherheitsvorschriften genau einhalten. Arbeiten an der Hauselektrik sind für Laien tabu – Paragraf 13 der Niederspannungsanschlussverordnung schreibt das vor. Trotzdem lassen sich viele Dinge verstehen, planen und vorbereiten, bevor ein Elektriker ans Werk geht. Wir erklären Schritt für Schritt, wie ein Lichtschalter angeschlossen wird und was es dabei zu beachten gibt!


Lichtschalter ist nicht gleich Lichtschalter

Lichtschalter unterscheiden sich nicht nur in ihrem Design, sondern auch in der Funktion. Die grundsätzliche Unterscheidung liegt dabei zwischen sogenannten Unterputz- und Aufputz-Schaltern. Unterputz-Lichtschalter verschwinden in der Wand, Aufputz-Schalter sitzen sichtbar auf der Wandoberfläche.

Noch wichtiger ist aber die Schaltungsart - je nach Anwendungswunsch:

  • Ausschalter: Einfache Schaltung zum Ein- und Ausschalten einer Leuchte.

  • Wechselschalter: Ermöglicht das Steuern einer Lampe von zwei Schaltstellen.

  • Kreuzschalter: Kommt zum Einsatz, wenn eine Leuchte von mehr als zwei Stellen geschaltet werden soll.

  • Serienschalter: Schaltet mehrere Lampen oder Stromkreise gleichzeitig.

Vor dem Anschließen also unbedingt prüfen, für welche Art der Schaltung der Lichtschalter gedacht ist.

Vor dem Anschließen: Sicherheitsregeln

Elektrischer Strom ist gefährlich und kann tödlich sein! Daher bei den Arbeiten damit immer folgende Sicherheitsregeln beachten:

  • Strom abschalten: Sicherung im Sicherungskasten ausschalten.

  • Hinweisschild anbringen, damit niemand versehentlich den Strom einschaltet.

  • Mit einem zweipoligen Spannungsprüfer überprüfen, dass alle Adern spannungsfrei sind.

  • Hände weg von Hausanschluss, Hauptsicherungen oder verplombten Zählern.

  • Schutzleiter niemals für andere Funktionen verwenden.

Nur wer diese Regeln beachtet, kann beim Anschließen eines Lichtschalters sicher arbeiten.


Schritt 1: Die Adern richtig vorbereiten

Vor Beginn der Arbeit sollte man erstmal alles vorbereiten: Kabel freilegen, Schalterdose prüfen, Werkzeug bereitstellen. 

Bevor der Lichtschalter dann richtig montiert wird, müssen die Adern korrekt angeschlossen werden. Nur so funktioniert die Lampe später zuverlässig und sicher: 

  1. Für den Anschluss werden mindestens zwei Adern benötigt.

  2. Liegt nur eine Mantelleitung in der Schalterdose, diese ca. fünf Zentimeter abisolieren. Dabei dürfen die innenliegenden Leiter nicht verletzt werden. Abisolieren der Adern immer sehr vorsichtig durchführen, ohne die Drähte zu beschädigen!

  3. Die Adern mit der Abisolierzange um etwa drei Millimeter freilegen.

  4. Das stromführende Kabel auf die Klemme L legen, den Draht zur Lampe auf eine der beiden Klemmen mit Pfeil. Welche Klemme genutzt wird, ist meist egal – üblich zeigt der Kippschalter nach unten, wenn die Lampe eingeschaltet ist.

  5. Ist in der Schalterdose ein Schutzleiter (grün-gelb) vorhanden, wird dieser bei einfachen Ausschaltern nicht angeschlossen und bleibt „tot“ liegen.

Schritt 2: Klemmen und Montage


Nachdem die Adern sorgfältig vorbereitet und richtig abisoliert sind, geht es nun an die eigentliche Montage des Schalters. Jetzt wird alles fest verbunden und sauber in die Schalterdose eingesetzt, damit die Lampe später zuverlässig funktioniert und keine Leitungen beschädigt werden:

  1. Alle Leitungen in der Dose sauber ordnen, damit beim Montieren keine Adern gequetscht werden.

  2. Die abisolierten Adern in die Anschlussbuchsen des Schalters führen.

  3. Mit einem Schraubendreher oder den integrierten Klemmvorrichtungen fixieren.

  4. Den festen Sitz prüfen: einmal kurz an der Ader ziehen – sie darf sich nicht lösen.

  5. Den Schalter in die Schalterdose einsetzen.

  6. Mit Wippe und eventuell Rahmen alles komplettieren.

  7. Sicherstellen, dass der Schalter gerade sitzt und keine Spannung auf die Wand überträgt.


Je nachdem, wo und wofür die Steckdosen oder Schalter eingesetzt werden, unterscheiden sich die Klemmen und Anschlüsse. Ein einfacher Ausschalter kommt meist mit nur zwei Kontakten aus, während Wechselschalter und Kreuzschalter zusätzliche Adern brauchen. Serienschalter sind nochmal etwas spezieller, weil sie mehrere Lampenkreise gleichzeitig steuern können. 

Wer die Unterschiede kennt, kann die Verdrahtung besser planen und spätere Probleme vermeiden:

Wechselschalter anschließen

Ein Wechselschalter macht es möglich, eine Lampe von zwei Stellen aus ein- und auszuschalten. So funktioniert es einfach:

  1. Der Außenleiter (L) aus dem Sicherungskasten kommt auf die Klemme L am ersten Schalter.

  2. Die Korrespondierenden Adern verbinden beide Wechselschalter über die Pfeil-Klemmen.

  3. Der Neutralleiter (N) geht direkt zur Lampe.

  4. Der Schutzleiter (PE) wird ebenfalls an die Lampe angeschlossen.

So lässt sich die Lampe unabhängig vom anderen Schalter ein- oder ausschalten – praktisch für Flure oder Treppenhäuser.

Kreuzschalter für mehr als zwei Schaltstellen

Wer eine Leuchte von mehr als zwei Stellen steuern möchte, nutzt einen Kreuzschalter. Dieser wird zwischen zwei Wechselschaltern eingebaut. Die Verdrahtung ist ähnlich wie bei der Wechselschaltung, erfordert aber zusätzliche Korrespondierende. Der Vorteil dabei: Licht kann flexibel von allen vorgesehenen Schaltstellen bedient werden.

Serienschalter und andere Speziallösungen

Serienschalter bieten die Möglichkeit, mehrere Lampen oder Stromkreise gleichzeitig zu schalten. Sie sind also besonders praktisch für Räume mit mehreren Leuchten, zum Beispiel Wohnzimmer oder Bürobereiche.

Auch bei komplizierteren Elektroinstallationen lohnt sich die Planung: Welche Leitungen verlaufen abgehend von der Steckdose, welche Kabel müssen verlängert werden, wo liegt der Neutralleiter, und wie kann man die Stromzufuhr optimal aufteilen?

Tipps für die Materialwahl

Für eine zuverlässige Elektroinstallation lohnt es sich auf jeden Fall, direkt auf Qualität zu achten:

  • Kabel sollten stabil sein und passende Adern haben.

  • Schalter mit soliden Klemmen und robustem Gehäuse wählen.

  • Neutralleiter, Außenleiter und Schutzleiter korrekt anschließen, damit kein flackerndes Licht oder lockere Verbindungen entstehen.

  • Bei Wechselschaltern oder Kreuzschaltern ist es sinnvoll, Farbcodes der Adern genau zu beachten.

Wer gleich beim Einkauf auf hochwertige Materialien setzt, spart sich also langfristig Ärger und sorgt für eine sichere und stabile Installation.

Funktionstest und Inbetriebnahme


Sobald der Lichtschalter angeschlossen ist, kann die Stromzufuhr wieder eingeschaltet werden. Dann wird getestet, ob alles sauber funktioniert: 


Bei einem einfachen Ausschalter sollte die Lampe zuverlässig ein- und ausgeschaltet werden. Bei Wechselschaltern ist wichtig, dass beide Schalter unabhängig voneinander die Leuchte steuern können. Nutzt man eine Kreuzschaltung, muss die Lampe an allen vorgesehenen Schaltstellen reagieren. 

Wenn etwas nicht richtig funktioniert, die Verdrahtung prüfen und vorher den Strom wieder abschalten, bevor nachjustiert wird. 


Fazit

Das Anschließen eines Lichtschalters ist grundsätzlich gut machbar, wenn man die Sicherheitsregeln kennt und strikt befolgt. Mit der richtigen Vorbereitung, hochwertigen Kabeln, sorgfältiger Verdrahtung und korrekt montierten Schaltern lässt sich die Lampe danach von einer oder mehreren Schaltstellen aus bedienen. 

Trotzdem gilt: Arbeiten an der Hauselektrik sind für Laien tabu. Laut Vorschrift dürfen nur Fachleute elektrische Installationen durchführen, weil schon kleine Fehler zu Kurzschlüssen, Stromschlägen oder Schäden führen können. Wer sich unsicher ist, sollte daher lieber einen Elektriker hinzuziehen! 




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